Geschichte des Fotoclub Sonntag

Im Sommer 1984 kamen Reinhard Domig, Artur Müller und Helmut Bischof zusammen und diskutierten über die eventuelle Gründung eines Fotoclubs.

Am 20. September 1984 war es dann so weit, wir richteten ein Schreiben an die Haushalte von Sonntag und suchten Interessenten für die Gründung des Fotoclubs. Dieser Einladung folgten sechs Personen, eine Person hatte sich entschuldigt.

Als erster Obmann wurde Artur Müller gewählt, der dieses Amt auch einige Jahre ausübte.

Da zu dieser Zeit das Fotografieren noch recht teuer war, wurde vermehrt auf die Dia-Fotografie gesetzt. Unser Ziel war es, alljährlich einen Diavortrag für die einheimische Bevölkerung abzuhalten, das Anlegen eines Archivs sowie Vorträge für den Tourismus vorzubereiten.

Von der Gemeinde Sonntag wurde uns das Schulzimmer in Buchboden zur Verfügung gestellt. Somit konnten wir gleich eine Dunkelkammer einrichten und uns der Schwarz-Weiß-Fotografie widmen. Dazu mussten wir aber noch Geräte anschaffen. Um diese zu finanzieren, musste jedes Mitglied 1.000,- Schilling bezahlen und auch solche, die später zum Verein wollten. Dazu kam auch noch der jährliche Mitgliedsbeitrag von 250,-- Schilling.

Kurz nach der Gründung des Fotoclubs kam auch Herbert Dünser zu unserem Verein, der uns eine große Unterstützung war, da er auch beim Fotoclub Nenzing Mitglied war und Erfahrung mit der Schwarz-Weiß-Entwicklung hatte. Die erste Clubmeisterschaft wurde schon 1985 durchgeführt.

Nachdem sich das Schulzimmer im Winter nicht bewährt hatte, da keine erträgliche Raumtemperatur erreicht werden konnte, beschloss die Vereinsleitung, einen Teil des Dachbodens im Gemeindezentrum Sonntag auszubauen. So wurde schweren Herzens im Frühjahr 1986 die Dunkelkammer in Buchboden abgebrochen und im Herbst wieder aufgebaut. Die Ausbauarbeiten des neuen Clubraumes nahmen sehr viel Zeit in Anspruch, sodass die fotografische Tätigkeit sehr beeinträchtigt wurde.

Durch die Gemeinde Sonntag wurden wir gut unterstützt, sie finanzierte das Material für die Wände und die Heizung.

Im Jänner 1988 war unser Clubraum endlich einzugsbereit – hier fühlten wir uns wieder richtig wohl.

Inzwischen arbeiteten wir mit dem Heimatpflegeverein Großes Walsertal zusammen, um Reproduktionen und Vergrößerungen alter Fotos in Schwarz-Weiß-Fotografie zu entwickeln. Unsere Arbeiten waren vor allem die Schwarz-Weiß-Entwicklung und die Erstellung von Diavorträgen für die Gemeinde und den Tourismus, welche auch zur finanziellen Unterstützung des Fotoclubs beitrugen. Die Mitgliederzahl war ständig in Bewegung, da sich nur wenige intensiv mit dem Fotografieren bzw. mit der Entwicklung vertraut machten.

Durch die großen Anschaffungen von Vergrößerer, Trockengerät, Projektor sowie durch die Errichtung des Clublokals und der Dunkelkammer war unsere finanzielle Lage immer im Minus und konnte sich erstmals 1994 ins Positive wenden.

In all den Jahren wurden einige Fotowettbewerbe und Diavorträge gemacht und bei Veranstaltungen von Vereinen fotografiert.

Als es im Jahr 2003 zur Umstellung von der analogen zur digitalen Fotografie kam, konnten sich nur wenige dazu entschließen und die Vereinstätigkeit ließ stark nach.

Im Jahr 2007 wurde der Clubraum neu saniert und die Struktur nach dem neuen Vereinsgesetz geändert. Somit beschlossen wir, uns komplett auf die digitale Fotografie umzustellen. Dazu mussten wiederum neue Geräte angeschafft werden.

Es wurden 2008 neue Mitglieder aufgenommen, die auch wieder neuen Schwung in unseren Verein brachten. Unser Gründungsmitglied Reinold Nigsch, der auch einige Jahre als Obmann und sehr aktives Mitglied tätig war, ist am 1.5.2009 verstorben.

Um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir den Clubraum 2012 in ein kleines Fotostudio sowie die Dunkelkammer in eine Sitzecke mit Computer umgebaut. Auch hier wurden wir von der Gemeinde unterstützt.

In den letzten Jahren ist unser Verein im Großen Walsertal immer bekannter geworden, da wir zu mehreren größeren Veranstaltungen eingeladen wurden, um diese Ereignisse festzuhalten. Eine große Herausforderung war das Internationale Walsertreffen 2013 in den 6 Gemeinden des Großen Walsertals und der Gemeinde Damüls. Wir brachten diese Großveranstaltung sehr gut über die Bühne und ernteten großes Lob. Auch die Fotopräsentation „60 Jahre Lawinenkatastrophe und 60 Johr danoch“ in Blons war für uns ein toller Erfolg.

Der Fotoclub Sonntag feierte im September 2014 sein 30-jähriges Bestehen mit einer Fotoausstellung im Gemeindesaal Sonntag und der Besichtigung des Fotostudios.